„Mir wurde das minimal-invasive Operieren direkt am OP-Tisch beigebracht. Was damals Standard war, ist heute absolut nicht mehr zeitgemäß. Daher habe ich seit meinem Start am UKB das Ziel verfolgt, ein solches Simulationszentrum aufzubauen, in dem die jungen Kolleginnen und Kollegen ihre minimal-invasiven Techniken erlernen und ausbauen können“, erklärt Bakhtiary seine Motivation für das Projekt.
Unter der Projektkoordination von Klinikmanagerin Janina Malenica wurden nach und nach die verschiedenen Geräte für das Simulationszentrum beschafft. Die gesamte Investitionssumme beträgt rund 300.000 Euro und wurde aus Investitionsmitteln der Klinik sowie durch Spenden finanziert.
An den einzelnen Stationen lässt sich nun die minimal-invasive Reparatur der Mitralklappe und der minimal-invasive Ersatz der Aortenklappe trainieren. Ein neuer 3D-Drucker ermöglicht es zudem, ganze Aorten zu drucken, an denen dann auch die minimalinvasive Aortenchirurgie simuliert werden kann. Die Herzklappen-Modelle, an denen trainiert wird, stammen ebenfalls aus 3D-Druckern und bestehen aus Silikon, das dem menschlichen Gewebe sehr nahe kommt. Die Industrie hat der Klinik zudem abgelaufene Herzklappen zur Verfügung gestellt, wodurch das Training noch realitätsnäher geworden ist.
„Durch das Simulationszentrum können wir angehenden Herzchirurginnen und Herzchirurgen eine fortschrittliche und praxisnahe Ausbildung bieten. Alle Kolleginnen und Kollegen müssen zunächst 48 Stunden Training im Simulationszentrum nachweisen. Erst dann dürfen sie im OP-Saal an Patienten unter der Aufsicht von erfahrenen Kollegen operieren“, schildert Bakhtiary die Ausbildung in seiner Klinik.
Die notwendige Technik wurde vom Maastrichter Herzchirurgen Peyman Sardari Nia entwickelt und das UKB ist die erste und derzeit einzige Klinik in Deutschland, in der diese Technik bei der Ausbildung zum Einsatz kommt.
Dank des zuletzt installierten 3D-Druckers ist es seit kurzer Zeit sogar möglich, ganze Herz-Modelle von schwer kranken Patienten zu drucken. Perspektivisch soll dies genutzt werden, um bei sehr komplexen Fällen die Operation im Vorfeld zu simulieren und mögliche Schwierigkeiten bestmöglich antizipieren zu können.